PIWI bedeutet pilzwiderstandsfähig.

Im Weinbau ist der Mehltau zweifellos der größte Feind. Jeder kennt ihn aus dem Garten - auf Tomaten ODER Rosen. Und ja, im Weinbau ist es nicht anders. Rebstöcke stehen seit Jahrzehnten, manchmal sogar Jahrhunderten, an denselben Plätzen, was dem Mehltau ideale Bedingungen bietet jedes Jahr erneut Probleme zu verursachen. Mal ist es mehr, mal weniger, das ist abhängig von der Wetterlage. Im Gegensatz dazu sind die neuen Sorten gut gewappnet. Durch Züchtung - NICHT durch Genmanipulation - wurden Resistenzgene in sie integriert. Diese stammen von wilden Traubensorten, die normalerweise keine für die Weinherstellung geeigneten Trauben liefern. Denn es ist so: Nicht jede Traube kann zu Wein vergären. Ein Beispiel hierfür sind Tafeltrauben aus dem Supermarkt. Sie enthalten Stoffe, die den Wein ungenießbar machen würden. Also brauche ich als Winzer Sorten, die für die Weinherstellung zugelassen sind. Und genau das vereinen diese neuen Rebsorten in sich: Einen großartigen Geschmack kombiniert mit einer hervorragenden Resistenz.

Auch in meinem Biobetrieb müssen wir Reben vor Krankheiten schützen, aber nicht mit der chemischen Keule, sondern durch eine fachgerechte Anwendung von Mitteln, die dem Pflanzenschutz dienen. Gegen den "echten Mehltau" - ja, es gibt verschiedene Arten - verwende ich beispielsweise Molkepulver. Dieses mische ich mit Wasser und sprühe es auf Blätter und Trauben. Wenn das Wasser verdunstet, bleibt ein dünner Film aus Molke zurück, der den Mehltausporen das Wasser entzieht und sie so zum Absterben bringt.

Zum Vergleich: Traditionelle Sorten wie Riesling ODER Müller-Thurgau musste ich im Jahr 2023 ganze 15-mal behandeln, etwa alle 5 Tage während der Hauptperiode. Die widerstandsfähigen Sorten dagegen nur 3-mal, um sie vorbeugend zu schützen. Trotz meiner 15 Spritzungen konnte ich einige Weinberge überhaupt nicht ernten, da der Mehltau sie vollständig zerstört hatte.

Deshalb ist mein Ansatz diese neuen Sorten weiter anzupflanzen, um das Risiko minderwertiger Trauben zu reduzieren, besseren Wein zu produzieren und natürlich die Umwelt zu schonen. Denn auch die Produktion und Ausbringung von Molkepulver erfordert Ressourcen. Wenn ich darauf verzichten kann, spare ich eine Menge davon.

Der einzige kleine Nachteil dieser Sorten ist, dass sie im Vergleich zu traditionellen Sorten wie Müller-Thurgau ODER Silvaner pro Hektar nicht so hohe Erträge bringen können. Für mich jedoch überwiegen die Vorteile dieser widerstandsfähigen Rebsorten bei Weitem!

Cabernet Blanc | 1,1 ha

Sauvitage | 0,7 ha

Regent | 0,7 ha

Bronner | 0,5 ha

Muscaris | 0,5 ha

Souvignier Gris | 0,5 ha

Solaris | 0,4 ha

Cabernet Cortis | 0,35ha

PIWI-Tafeltrauben für Traubensaft | 0,5 ha

Als Vergleich: Ein Fußballfeld hat ca. 0,6 Hektar (100x60m).